Fernwärme für Rheinstetten: Baubeginn

12. Jun 2018

Im Auftrag der Stadtwerke baut die Netzservice-Gesellschaft gemeinsam mit der Netzeigentumsgesellschaft Rheinstetten (NEG) eine über 4 Kilometer lange Trasse nach Rheinstetten

Mit einem offiziellen Spatenstich begannen die Bauarbeiten für die Rohrleitungen an der über vier Kilometer langen Trasse, durch die Rheinstetten mit Fernwärme versorgt werden soll. Dadurch können Haushalte, Betriebe und öffentliche Gebäude in Zukunft bequem und klimafreundlich mit Fernwärme heizen. Die Stadtwerke Karlsruhe bauen gemeinsam mit der Netzeigentumsgesellschaft Rheinstetten (NEG) die neue Leitung. In die 4,24 Kilometer lange Trasse, mit der die Fernwärme das erste Mal die Gemarkungsgrenzen von Karlsruhe überwindet, werden nach heutigen Planwerten über vier Millionen Euro investiert. Sie hat eine Anschlussleistung von rund 11 Megawatt. Damit ist sie so ausgelegt, dass sie rund 1.200 Wohnungen mit Wärme versorgen kann.

Die Leitung zweigt von der neuen Erschließungstrasse der Rheinstrandsiedlung in Daxlanden ab und verläuft dann durch Forchheim bis zur „Neuen Stadtmitte". Wenn alles nach Plan läuft, können die Rheinstettener ab dem Jahr 2021 mit Fernwärme heizen. Fernwärme wurde als Basisenergie für die „Neue Stadtmitte“ festgelegt, einen Anschluss- und Benutzungszwang wird es aber nicht geben Eigentümerin des Fernwärmenetzes in Rheinstetten soll die NEG werden. Die mehrheitlich kommunale Tochtergesellschaft von Stadt Rheinstetten, Netze BW und Stadtwerke Karlsruhe ist bereits seit 2013 Eigentümerin des Strom- und Gasnetzes. Diese Versorgungsnetze sind seither an die Netzbetreiber Netze BW (Strom) und Stadtwerke Karlsruhe Netzservice (Gas) verpachtet.

Klimafreundliche Wärme aus Abwärme

Die Karlsruher Fernwärme kommt in Form von heißem Wasser über Rohrleitungen ins Haus. Sie stammt heute zu über 90 Prozent aus industrieller Prozessabwärme und aus Abwärme bei der Stromerzeugung in so genannter Kraft-Wärme-Kopplung. Hauptlieferanten sind die Mineralölraffinerie Oberrhein (MiRO) und das Rheinhafen-Dampfkraftwerk der Energie Baden-Württemberg AG. Sowohl die Raffinerie als auch das Kraftwerk nutzen dabei Abwärme, die sonst verloren ginge, konsequent für die Fernwärmeversorgung. Das spart Ressourcen und schont Umwelt und Klima. Nur wenn die Liefermengen aus den oben genannten Anlagen nicht ausreichen, erzeugen die Stadtwerke selbst mit einem Heizkraftwerk und zwei Heizwerken Wärme. Insgesamt ist die Fernwärmeversorgung sehr sicher, da die Stadtwerke über viele verschiedene Wärmequellen verfügen und bei Ausfall eines Erzeugers ausreichend Reservekapazitäten vorhanden sind.

Niedriger Primärenergiefaktor und geringer CO2-Ausstoß

Da sie zu über 90 Prozent aus Abwärme stammt, ist die Karlsruher Fernwärme eine klimaschonende und emissionsarme Heizenergie, die mit einem Primärenergiewert von nur 0,26 leicht alle Anforderungen der Energie-Einsparverordnung und der Wärmegesetze des Bundes und des Landes Baden-Württemberg erfüllt. So können Bauherren kostensparend planen und zum Beispiel auf eine thermische Solaranlage oder auf besonders aufwändige zusätzliche Wärmedämmmaßnahmen verzichten. Die Karlsruher Fernwärme punktet aber nicht nur beim Primärenergiefaktor. Auch beim spezifischen Feinstaub-, Kohlendioxid- und Stickoxidausstoß spielt sie in der ersten Liga. So schneidet sie zum Beispiel im Vergleich zu Heizöl beim CO2-Ausstoß 5 mal, beim Ausstoß von Stickoxiden 10 mal und beim Feinstaub 8 mal besser ab. Das verbessert die Luftqualität vor Ort deutlich.

Insgesamt ist der Karlsruher Fernwärme-Ausbau ein wichtiger Beitrag zur Energiewende und eines der größten Klimaschutz-Projekte in Baden-Württemberg. Allein durch die Nutzung der MiRO-Abwärme reduziert sich der CO2-Ausstoß jedes Jahr um rund 100.000 Tonnen.

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