Update: Das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz hat am 23. Juni nach Abstimmung innerhalb der Bundesregierung die zweite von drei Stufen des Notfallplan Gas ausgerufen, die so genannte Alarmstufe. Sie tritt ein, wenn eine Störung der Gasversorgung oder eine außergewöhnlich hohe Nachfrage nach Gas vorliegt, die zu einer erheblichen Verschlechterung der Gasversorgungslage führt - der Markt aber noch nicht in der Lage ist, diese Störung/Nachfrage zu bewältigen, ohne dass nicht marktbasierte Maßnahmen ergriffen werden müssen
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Das Bundeswirtschaftsministerium hat am 30. März 2022 vorsorglich die Frühwarnstufe ausgerufen. Dies ist eine vorsorgliche Maßnahme, die dazu dient, dass alle Unternehmen und Institutionen sich auf den Fall einer Lieferunterbrechung und dadurch verursachte mögliche Engpässe in der Gasversorgung vorbereiten können. Es bedeutet nicht, dass ein akuter Gasmangel besteht.
Aktuell ist die Versorgung mit Gas bis auf Weiteres gesichert.
Der BDEW Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft e.V. hat zum Krisenmanagement im Fall eines Versorgungsengpasses folgende Infobroschüre veröffentlicht: BDEW Infoblatt zur Versorgungssicherheit
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Aktuelle Gassituation
08.02.2024 Aus dem Lagebericht der Bundesnetzagentur
Aktuelle Gassituation
12.01.2024 Aus dem Lagebericht der Bundesnetzagentur
Aktuelle Gassituation
05.05.2023 Aus dem Lagebericht der Bundesnetzagentur
Aktuelle Gassituation
02.03.2023 Aus dem Lagebericht der Bundesnetzagentur
Aus dem Lagebericht der terranets bw
Aktuelle Gassituation
15.02.2023 Aus dem Lagebericht der Bundesnetzagentur
Aus dem Lagebericht der terranets bw
Rückblick: Übung der BNetzA rund um Sicherheitsplattform Gas
Knapp 90 Vertreter*innen der Gasbranche nahmen am 9. Februar, an der Übung der BNetzA rund um die Sicherheitsplattform Gas teil. Beübt wurde das Szenario einer fiktiven Gasmangellage mit Ausrufen der Notfallstufe sowie der Versand und die Umsetzung von Individual- und Allgemeinverfügungen. Dabei wurden bestehende Schnittstellen und die Kommunikation zwischen allen Beteiligten erprobt.
Gas war auch 2022 eine bedeutende Säule der Energieversorgung
Gas bleibt auch in der Energiekrise ein wichtiger Energieträger. Das zeigt das Fazit der „Gasbilanz 2022“ des Verbands Zukunft Gas. Im Vergleich zu 2021 wurde in Deutschland im Jahr 2022 rund 15 % weniger Gas verbraucht, dennoch nahm Erdgas mit knapp 24 % weiterhin den zweitgrößten Anteil am deutschen Primärenergieverbrauch ein. Damit bildete Gas im vergangenen Jahr die zweite tragende Säule des deutschen Energiemixes nach Mineralöl.
LNG-Terminals in Deutschland
Zwei von vier schwimmenden Importterminals in Betrieb; Einspeisung über Brunsbüttel voraussichtlich ab Ende März. Zum jetzigen Zeitpunkt fließen bereits rund 5 % der europaweiten LNG-Mengen nach Deutschland.
Im niedersächsischen Wilhelmshaven ging im Dezember 2022 das erste deutsche LNG-Terminal in Betrieb. Seit Januar wird über das Schiff „Hoegh Esperanza“ Gas in das deutsche Transportnetz eingespeist. Über das Terminal sollen jährlich rund 6 % des deutschen Erdgasbedarfs ins Netz fließen.
Im Industriehafen von Lubmin in Mecklenburg-Vorpommern hat im Januar 2023 das zweite deutsche LNG-Terminal den Betrieb aufgenommen. Analog zum LNG-Terminal in Wilhelmshaven nimmt auch in Lubmin die „Seapeak Hispania“ - Flüssiggas von Tankern auf, wandelt es um und speist es ins Gasnetz ein.
Brunsbüttel ist nach Wilhelmshaven und Lubmin das dritte schwimmende LNG-Terminal in Deutschland. Die Anlage hätte ursprünglich Mitte Januar den Betrieb aufnehmen sollen, die Inbetriebnahme verzögert sich jedoch. Mit Ankunft des LNG-Tankers "ISH" startet nun nach Angaben von RWE der mehrwöchige Probebetrieb.
Die Inbetriebnahme des vierten schwimmenden Importterminals am Standort Stade ist für Ende 2023 vorgesehen. Mitte Januar begannen die Bauarbeiten. Ein stationäres Terminal soll voraussichtlich bis 2027 fertiggestellt sein.
Aktuelle Gassituation
01.02.2023 Aus dem Lagebericht der Bundesnetzagentur
Verpuffung am Speicher Rheden
Eine Verpuffung an Deutschlands größtem Gasspeicher im niedersächsischen Rheden hat zu dessen zeitweisen Stilllegung geführt. Der Zwischenfall ereignete sich am Dienstagvormittag, 31.1.23, an einer Fackel für die Verdichtereinheiten, teilte das untersuchende Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie (LBEG) in Hannover mit. Menschen wurden nicht verletzt, auch Umweltfolgen habe es nicht gegeben. Am Mittwoch dauerten die Untersuchungen an. Es wird damit gerechnet, die Anlage bis Ende der Woche wieder vollständig in Betrieb nehmen zu können.
Europaweit Ausspeicherungen; Gasspeicher in Deutschland verzeichnen höchsten Füllstand der letzten zwei Jahre
In allen europäischen Ländern erfolgen derzeit Ausspeicherungen. Die Füllstände der Gasspeicher in Europa sind in den letzten zwei Wochen um knapp 10 Prozent gesunken. Mit einem Gesamtspeicherstand von 79,82 Prozent verzeichnen die deutschen Speicher dennoch den höchsten Füllstand der letzten zwei Jahre.
Gaspreis im Großhandel sinkend, dennoch weiterhin auf historisch hohem Niveau
Seit Mitte Dezember 2022 sinken die Großhandelspreise für Erdgas. Nach Angaben des BDEW lagen die Großhandelspreise 2022 am Terminmarkt, an dem die Gasversorger den Großteil des künftig benötigten Gases beschaffen, im Schnitt bei 117 €/MWh (vgl. Presseinformation des BDEW vom 26.01.2023).
Am größten europäischen Handelspunkt (TTF) wurde Ende August letzten Jahres ein Höchststand von 345 €/MWh verzeichnet. Am deutschen Handelspunkt THE lag der Gaspreis zum selben Zeitpunkt auf einem ähnlichem Niveau bei 337 €/MWh (vgl. Lagebericht der BNetzA).
Zum Vergleich: Im Mittel der letzten fünf Jahre (2015-2019) lag der durchschnittliche Gaspreis im Großhandel bei rund 18,50 €/MWh. Derzeit liegt der Gaspreis am deutschen Handelspunkt THE bei rund 56 €/MWh (Stand 30.01.2023). Folglich sind die aktuellen Großhandelspreise für Gas weiterhin deutlich höher als vor Beginn des Angriffskrieges auf die Ukraine. Gemäß der BNetzA müssen sich Unternehmen und private Verbraucher weiterhin auf schwankende Preise und ein höheres Preisniveau einstellen.
Aktuelle Gassituation
19.01.2023 Aus dem Lagebericht der Bundesnetzagentur
Aus dem Lagebericht der terranets bw:
LNG-Terminals in Deutschland: Lubmin seit 14.01. im Testbetrieb, Betriebserlaubnis für Brunsbüttel für 20.01. erwartet
Am 14. Januar wurde das LNG-Terminal im Industriehafen von Lubmin offiziell in Betrieb genommen. Vor Beginn des Dauerbetriebs befindet sich das Terminal derzeit noch im Testbetrieb. Der LNG-Einspeisepunkt hat derzeit eine maximale Kapazität von 6 GWh/h.
Ab dem 20. Januar soll das Flüssiggas-Terminal in Brunsbüttel in Schleswig-Holstein in Betrieb gehen.
In Wilhelmshaven wird für den 23. Januar die zweite Anlandung von Flüssiggas erwartet. Das LNG-Terminal verfügt über eine maximale Kapazität von 7,5 GWh/h.
Durch den Aufbau einer LNG-Infrastruktur diversifiziert Deutschland seine Bezugsquellen für Erdgas.
Warnmeldungen der App „StromGedacht“: Erneuter Aufruf zum Strom sparen in Baden-Württemberg; Stromversorgung weiterhin gewährleistet
Erneut rief TransnetBW über die „StromGedacht“-App mit den Meldungen „Verbrauch vorverlegen“ und „Verbrauch reduzieren“ am 15. Januar in Baden-Württemberg aktiv zum Strom sparen auf. Ursache der Warnmeldungen war ein Redispatch-Bedarf. Die Ampelfarben „gelb“ und „rot“ in der App bedeuten nicht, dass Stromabschaltungen zu befürchten sind. Vielmehr signalisiert die App den Verbraucher*innen, dass die Übertragungsnetzbetreiber Maßnahmen ergreifen müssen, um die Stabilität im Netzbetrieb aufrecht zu erhalten. Durch einen angepassten Stromverbrauch können Bürger*innen selbst einen aktiven Beitrag leisten. Weitere Informationen im Newsroom der TransnetBW und unter StromGedacht.
Aktuelle Gassituation
04.01.2023 Aus dem Lagebericht der Bundesnetzagentur
Indikatoren zur Situation
Die Bundesnetzagentur veröffentlicht seit 2022 Indikatoren zur Lagebewertung, darunter auch zur Beschaffbarkeit von Regelenergie. Die Indikatoren ermöglichen eine schnelle Einschätzung der Lage und machen transparent, ob eine Gasmangellage droht.
DerIndikator „Beschaffung Regelenergie“ gibt an, ob der Marktgebietsverantwortliche (MGV) die für den Ausgleich des Marktgebiets notwendige Energie wie üblich über die Börse beschafft oder zusätzlich auf lang- oder kurzfristig öffentlich ausgeschriebene Regelenergieprodukte zurückgreift. Kann der MGV nicht ausreichend Regelenergie zum Ausgleich einer Unterdeckung des Marktgebiets beschaffen, ist dies ein zentraler Indikator für eine Gasmangellage.
Aktuelle Gassituation
14.12.2022 Aus dem Lagebericht der Bundesnetzagentur
EU-KOM übt Krisenfall und simuliert Ausfall relevanter LNG-Lieferungen
Knapp die Hälfte der Mitgliedsstaaten nahmen an der Krisenübung der Europäischen Kommission teil, die am 05. und 06. Dezember in Mailand stattfand. Beübt wurde das Szenario einer Gasmangellage in Süd-/Süd-Ost-Europa u.a. mit dem Ausfall wesentlicher LNG-Lieferungen. Der Fokus der Übung lag auf der Simulation und Erprobung der Funktionsweise der Krisenstäbe und Rettungsschirme. Daneben wurden Diskussionen zu den Solidaritätsprinzipen innerhalb der EU und zum Marktverhalten am Gasmarkt anhand von LNG-Lieferungen geführt. Seitens Deutschland nahmen Vertreter:innen des BWMK mit Unterstützung der Fernleitungs- und Übertragungsnetzbetreiber an der Übung teil.
App "StromGedacht" rief Baden-Württemberg zum Strom sparen auf
Aufgrund eines hohen Redispatch-Volumens von über 700 Megawatt im Ausland meldete die “StromGedacht”-App der TransnetBW vergangene Woche erstmals den Status “Verbrauch reduzieren”. Die Meldung bedeutet, so TransnetBW, nicht, dass mit Stromabschaltungen zu rechnen sei oder das Stromnetz instabil ist. Vielmehr wird dadurch signalisiert, dass die Übertragungsnetzbetreiber Maßnahmen ergreifen müssen, um die Stabilität im Netzbetrieb aufrecht zu erhalten. Die Stromversorgung in Baden-Württemberg war in der vergangenen Woche weiterhin gesichert. Weitere Informationen zur App “StromGedacht” auf der Website der TransnetBW unter StromGedacht.
Aktuelle Gassituation
29.11.2022 Aus dem Lagebericht der Bundesnetzagentur
Aus demLagebericht der terranets bw:
Aktuelle Gassituation
17.11.2022 Aus dem Lagebericht der Bundesnetzagentur
Aktuelle Gassituation
03.11.2022 Aus dem Lagebericht der Bundesnetzagentur
Aus dem Lagebericht der terranets bw:
Speicherfüllstandsziel von 95 Prozent erreicht
Bereits Mitte Oktober hatte der durchschnittliche Füllstand der deutschen Gasspeicher die Marke von 95 Prozent überschritten. Damit wurde das für den
1. November vorgegebene Ziel vorzeitig erreicht. Derzeit sind die deutschen Speicher zu 98,91 % gefüllt. Deutschlands größter Erdgasspeicher Rehden erreichte den gesetzlich vorgeschriebenen Zielfüllstand allerdings nicht. Er ist aktuell zu 92,21 % gefüllt. Gleichwohl kann trotz gefüllter Gasspeicher eine nationale Gasmangellage bei einem durchschnittlichen Winter nur durch deutliche Gaseinsparungen, zusätzliche Gas-Importe mittels LNG-Terminals sowie einer höchstens moderaten Änderung der Importe und Exporte Deutschlands verhindert werden. Bei Einhaltung dieser Maßnahmen werden die Gasspeicher bis zum Frühling 2023 ausspeichern und anschließend bis zur Hälfte gefüllt sein.
Aktuelle Gassituation
20.10.2022 Aus dem Lagebericht der Bundesnetzagentur
Zwischenstand zu prozeduralen Abläufen und der Kommunikation des Bundeslastverteilers (BLastV) in der Notfallstufe vorgelegt
Aktuelle Gassituation
05.10.2022 Aus dem Lagebericht der Bundesnetzagentur
Aus dem Lagebericht der Terranets:
Aktuelle Gassituation
21.09.2022 Aus dem Lagebericht der Bundesnetzagentur
Erdgasverbrauch in Deutschland und im Netzgebiet der terranets bw
Die BNetzA hat in ihrem „Situationsbericht Lage der Gasversorgung in Deutschland" den Gasverbrauch im Monat August veröffentlicht. Für August ist im Vergleich zum Vorjahr ein etwas höherer Gasverbrauch zu beobachten.
Auch terranets bw wertet monatlich den Erdgasverbrauch in ihrem Netzgebiet aus. Im August 2022 war der Verbrauch im Netzgebiet Baden-Württemberg um 25% geringer als im Vorjahr.
Aktuelle Gassituation
12.09.2022 Aus dem Lagebericht der Bundesnetzagentur
BNetzA veröffentlicht Definition zu lebenswichtigen Bedarfen geschützter und nicht geschützter Kunden
Wenn die Notfallstufe des Notfallplans Gas in Kraft tritt, übernimmt die Bundesnetzagentur die Aufgabe des Bundeslastverteilers (BLastV). Der BLastV hat die Entscheidung über Maßnahmen zur Deckung des lebenswichtigen Bedarfs an Gas zu treffen. Die Definition zu lebenswichtigen Bedarfen geschützter und nicht geschützter Kunden in einer nationalen Gasmangellage hat die BNetzA veröffentlicht unter Aktuelle Versorgungslage > Hintergrundinformationen.
Erfolgreicher Testlauf bestätigt Vorbereitungen für den Transport von odoriertem Gas
Wie angekündigt, könnte auch odoriertes Gas aus Frankreich einen Beitrag zur Stabilisierung der Versorgungslage in Deutschland leisten. terranets bw hat sich in den vergangenen Monaten eng mit den deutschen Fernleitungsnetzbetreibern und ihren Kunden abgestimmt und alle technischen Vorbereitungen soweit abgeschlossen.
Aktuelle Gassituation
25.08.2022 Aus dem Lagebericht der Bundesnetzagentur
Speicherfüllstandsziel von 75 Prozent erreicht
Mitte August hat der durchschnittliche Füllstand der deutschen Gasspeicher die Marke von 75 Prozent überschritten. Damit wurde das für den 01. September vorgegebene Ziel vorzeitig erreicht. Zum 01. Oktober soll ein Füllstand von 85 Prozent erreicht werden.
Die Füllstände aller europäischen Gasspeicher sind veröffentlicht auf der Transparenzplattform der GIE.
Rückgang des Erdgasverbrauchs in Deutschlands
Die Bundesnetzagentur veröffentlicht monatlich eine Übersicht des Erdgasverbrauchs in Deutschland, welche den Verbrauch im Jahr 2022 im Vergleich zum Jahr 2021 zeigt: Grafik "Monatlicher Erdgasverbrauch".
Der BDEW meldete nun, dass der deutsche Gasverbrauch im ersten Halbjahr mit 497 Mrd. kWh um 14,7 Prozent unter dem Vorjahreszeitraum lag. Ein Grund sei die aktuell deutlich mildere Witterung als noch im Frühjahr 2021, aber auch temperaturbereinigt ergebe sich noch ein Minus von rund acht Prozent, teilte der BDEW mit. Weitere Informationen enthält die Pressemitteilung des BDEW.
Weitere Anstrengungen notwendig
Gleichwohl sind, so das Ergebnis der Modellierungen der BNetzA zur Versorgungslage, weitere Anstrengungen erforderlich. Eine Gasmangellage kann nur verhindert werden durch deutliche Gaseinsparungen von 20% im Inland und eine Reduzierung der Exporte
Angekündigte Wartung der Nord Stream 1 bestärkt gemeinsames Bestreben Energie zu sparen
Gazprom kündigte an, dass vom 31. August bis zum 2. September wegen Wartungsarbeiten kein Gas nach Deutschland über die Nord Stream 1 fließen werde. Die angekündigte Wartung der Nord Stream 1 und die damit einhergehende reduzierte Liefermenge von Gas aus Russland bedeutet für uns als Gesellschaft wie auch für uns als Unternehmen, alle Anstrengungen für die Einsparung von Energie mit Hochdruck zu verfolgen, um möglichst hohe Speicherfüllstände vor dem kommenden Winter zu erreichen.
Die gesetzlichen Grundlagen hierfür sind im § 16 des Energiewirtschaftsgesetzes (EnWG) geregelt. Demnach sind die Gasnetzbetreiber im Falle einer Gefährdung oder Störung der Sicherheit oder Zuverlässigkeit des Gasversorgungssystems berechtigt, aber auch verpflichtet, Maßnahmen zu ergreifen, um diese Gefährdung oder Störung zu beheben.
Die genaue Vorgehens- und Handlungsweise im Falle einer Gaskrise sind im Handlungsleitfaden des Bundesverbands der Energie- und Wasserwirtschaft e.V. (BDEW) konkretisiert. Der Leitfaden beschreibt neben den prozessualen Abläufe auch die damit verbundenen Informationspflichten und Kommunikationswege. Dadurch sollen die Maßnahmen nach § 16 und § 16a EnWG optimal umgesetzt werden.
Zur Behebung einer Krise ist ein stufenweises Vorgehen vorgeschrieben.
Folgende Maßnahmen können umgesetzt werden:
1. Maßnahmen nach §16 Abs. 1 EnWG
2. Maßnahmen nach §16 Abs 2. EnWG
Alle Anlagen, bei denen eine registrierende Leistungsmessung, bzw. registrierende Lastgangmessung erfolgt, sind von der Krisenvorsorge betroffen. Nicht betroffen sind somit alle Haushaltskunden.
Bei der Abschaltung sind darüber hinaus im ersten Schritt der Abschaltung alle geschützten Kunden (gemäß § 53a EnWG) nicht betroffen.
Die Daten benötigen wir, um im Falle einer Krise schnellstmöglich unsere betroffenen Kunden informieren zu können.
Nur mit Hilfe der Datenabfrage ist es uns möglich, geschützte Kunden mit einer registrierenden Lastgangmessung zu ermitteln.
Die Datenabfrage erfolgt einmal pro Jahr schriftlich (per Post oder per E-Mail) bei den betroffenen Kunden.
Für die Kontaktaufnahme im Falle eine Krise werden die in der Datenabfrage hinterlegten Kontaktdaten der Kunden verwendet.
Es ist von großer Wichtigkeit, dass die Kundendaten stets aktuell sind und Änderungen der Stadtwerke Karlsruhe Netzservice GmbH mitzuteilen.
Sollten sich Ihre Kontaktdaten ändern, bitten wir Sie, uns dies (zusätzlich zur jährlichen Datenabfrage) mitzuteilen an folgende Adresse:
Gemäß § 53a EnWG geschützte Kunden sind:
1. Letztverbraucher im Erdgasverteilernetz, bei denen standardisierte Lastprofile Anwendung finden, oder Letztverbraucher im Erdgasverteilernetz, die Haushaltskunden zum Zwecke der Wärmeversorgung beliefern und zwar zu dem Teil, der hier benötigt wird,
2. grundlegende soziale Dienste im Sinne des Artikels 2 Nummer 4 der Verordnung (EU) 2017/1938 des Europäischen Parlaments und des Rates vom 25. Oktober 2017 im Erdgasverteilernetz und im Fernleitungsnetz,
3. Fernwärmeanlagen, soweit sie Wärme an Kunden im Sinne von Nummer 1 und 2 liefern, an ein Erdgasverteilernetz oder ein Fernleitungsnetz angeschlossen sind und keinen Brennstoffwechsel vornehmen können, und zwar zu dem Teil, der für die Wärmelieferung benötigt wird.
Gesetzliche Grundlagen auf europäischer Ebene:
Verordnung (EU) Nr. 2017/1938 des Europäischen Parlaments und des Rates vom 25. Oktober 2017 über Maßnahmen zur Gewährleistung der sicheren Gasversorgung
Gesetzliche Grundlagen auf nationaler Ebene:
Energiewirtschaftsgesetz
https://www.gesetze-im-internet.de/enwg_2005/
Gesetz zur Sicherung der Energieversorgung
https://www.gesetze-im-internet.de/ensig_1975/BJNR036810974.html
Verordnung zur Sicherung der Gasversorgung in einer Versorgungskrise
https://www.gesetze-im-internet.de/gassv/BJNR005170982.html
Darüber hinaus wurde vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) der Präventionsplan Gas für die Bundesrepublik Deutschland veröffentlicht. Mehr erfahren
https://www.bmwi.de/Redaktion/DE/Downloads/P-R/praeventionsplan-gas-fuer-die-bundesrepublik-deutschland.pdf
Frühwarnstufe: kein staatlicher Eingriff, regelmäßiger Bericht der Gasversorger und Betreiber der Gasleitungen an die Bundesregierung
Auch in der Notfallstufe zählen Haushalte und Gaskraftwerke zur Fernwärmeversorgung zu den gesetzlich geschützten Kunden und sind bis zuletzt mit Gas zu versorgen.